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 Do, 23. Jun. 2022   Kremer, Birgit

SFB geht in die 3. Runde: Sicherheit für zukünftige Rechnergenerationen

Gute Nachrichten für die paluno-Arbeitsgruppe Sichere Software Systeme. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert den Sonderforschungsbereich CROSSING für weitere vier Jahre. UDE-Professor Lucas Davi leitet in der 3. Phase von CROSSING zwei Teilprojekte, in denen es darum geht, die Vertrauenswürdigkeit von großen Cloud-Systemen und Smart Contracts sicherzustellen.

Seit Oktober 2014 arbeiten in CROSSING mehr als 65 Wissenschaftler:innen  aus den Forschungsbereichen Kryptografie, Quantenphysik, Systemsicherheit und Softwaretechnik erfolgreich zusammen. Ihr Ziel ist die Entwicklung kryptografiebasierter Sicherheitslösungen, die den Rechenumgebungen der Zukunft gewachsen sind. Dazu zählen z.B. große Cloudumgebungen und Quantencomputer. Neben hohen Ansprüchen an die Effizienz und Sicherheit wird die Bedienbarkeit der entwickelten Lösungen eine große Rolle spielen: Softwareentwickler, Administratoren und sogar Endanwender sollen in der Lage sein, die Lösungen zu verwenden, auch wenn sie keine Kryptografie-Experten sind.

Die Arbeitsgruppe von Prof. Davi hat im Rahmen von CROSSING bereits neue Sicherheits-Techniken für eingebettete Systeme, Smart Contracts und Trusted Execution Environments entwickelt. Mit seinem Team konzentrierte er sich dabei auf Techniken der „Attestation“ und damit wortwörtlich auf die „Beglaubigung“, dass Komponenten sicher und vertrauenswürdig sind. „Attestation überprüft die Zustandsintegrität eines Systems, also z.B. ob die Software oder die Hardware einer Komponente von Hackern manipuliert wurde“, erklärt Lucas Davi den Ansatz.

In der dritten Phase von CROSSING will Prof. Davi gemeinsam mit Prof. Sadeghi (TU Darmstadt) komplexere Softwareumgebungen in den Fokus nehmen. „Unser Ziel ist es, die Attestation für groß angelegte, verteilte Rechnersysteme und Cloud-Anwendungen zu ermöglichen“, erläutert Davi die Pläne für die nächste Projektphase.  

Zusätzlich ist der paluno-Wissenschaftler verantwortlich für ein neues Transfer-Projekt in CROSSING. Gemeinsam mit den NEC Laboratories Europe zielt das Projekt auf neue Attestation-Techniken speziell für Smart Contracts. Damit soll gewährleistet werden, dass die programmierten Verträge sicher in einer Blockchain ausgeführt werden können. Ihre Praxistauglichkeit wird anhand von Anwendungsfällen aus dem Finanzsektor evaluiert. 

Über CROSSING

CROSSING wird seit 2014 als Sonderforschungsbereich (SFB 1119) von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Mit der Zusage für die dritte Förderperiode stellt die DFG weitere zehn Millionen Euro zur Erforschung und Entwicklung von langfristig vertrauenswürdigen Sicherheitslösungen auf der Grundlage von Kryptografie bereit, die u.a. leistungsfähigen Quantencomputern standhalten können. Die TU Darmstadt koordiniert den SFB und kooperiert mit den Universitäten Duisburg-Essen, Paderborn und Regensburg sowie dem Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) in Darmstadt. Mit der Zusage für weitere vier Jahre erreicht CROSSING die maximale Förderdauer von zwölf Jahren.

Zur Pressemitteilung der TU Darmstadt: „Dritte Runde für Sonderforschungsbereiche unter Beteiligung der TU“